Projekte

EVITA – Evidenzbasiertes Multimedikations-Programm

>Gemeinsamer Bundesausschuss | Innovationsfonds

LeitlinienentwicklungVersorgungsverläufe

Die PMV forschungs­gruppe war beteiligt am EVITA-Projekt – Evidenz­basiertes Multi­medikations-Programm mit Implementierung in die Versorgungs­praxis, das im Rahmen des Innovations­fonds vom Gemeinsamen Bundes­ausschuss G-BA gefördert wurde. Konsortial­führer war Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Goethe Universität Frankfurt, Institut für Allgemein­medizin.

Das Projekt EVITA zielte darauf, ein umfassendes, wirksames und kosten­effektives Versorgungs­programm für Patientinnen und Patienten mit Mehrfach­medikation zu entwickeln unter besonderer Berück­sichtigung von Erkrankungs­gruppen, die von einem höheren Risiko arzneimittel­bedingter Probleme betroffen waren. Gleichzeitig wurden die wirtschaftlichen Einflüsse der Multi­medikation anhand von Arztkontakten, Krankenhaus­aufenthalten oder weiteren Leistungs­inanspruchnahmen beurteilt.

Zunächst wurde daher eine umfassende Übersicht der bestehenden und nachweislich erfolgreichen Behandlungs­konzepte erstellt. Dann wurden auf Grundlage von verfügbaren pseudonymisierten Kranken­kassendaten Risiko-Konstellationen identifiziert. Dabei wurden Erkrankungsgruppen und Situationen, die von einem höheren Risiko arzneimittel­bedingter Probleme betroffen waren, dargestellt. Gleichzeitig wurden die wirtschaftlichen Einflüsse der Multimedikation beurteilt. Das geschah, indem unter anderem Arztkontakte, Krankenhaus­aufenthalte oder weitere Leistungs­inanspruchnahmen berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse gaben detaillierte Hinweise auf eine zukünftig bedarfs­gerechtere Versorgung im Alltag.

Neben den Routine­daten­analysen war die PMV forschungs­gruppe zusammen mit der Leitlinien­gruppe Hessen und dem IfA ganz wesentlich an der Aktualisierung und dem Upgrading der Leitlinie Multi­medikation beteiligt.

Hier finden Sie den Link auf die S3-Leitlinie (Kurz- und Langversion) sowie den dazugehörigen Leitlinien-Report.

Laufzeit: 2017–2020
Projektpartner: Prof. Dr. F. Gerlach, Dr. med. habil. C. Muth, Institut für Allgemeinmedizin, Universität Frankfurt | Prof. Dr. W. Greiner, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld | Dr. I. Schubert, PMV forschungsgruppe, Universität Köln | Prof. Dr. M. Kieser, Universität Heidelberg
Förderkennzeichen: 01VSF16034
Methoden: Leitlinienentwicklung, Statistische Analysen
Themen: Versorgungsverläufe, Pharmakotherapie, Population health
Daten: GKV-Routinedaten

PMV-Publikationen

Schubert I, Fessler J, Harder S, Dinh TS, Brueckle MS, Muth C on behalf of the EVITA Study Group.
Multimedication in Family Doctor Practices: The German Evidence-Based Guidelines on Multimedication. Pharmacoepidemiology 2022; 1: 35-48

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Lappe V, Dinh TS, Harder S, Brueckle MS, Fessler J, Marschall U, Muth C, Schubert I on behalf of the EVITA Study Group.
Polypharmacy Guideline: Estimating the Percentage of Patients Eligible for Medication Review and Assessment of Their Potential Drug Safety Problems with Routine Data. Pharmacoepidemiology 2022; 1: 12-25

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Dinh TS, Brueckle MS, González-González AI, Fessler J , Marschall U, Schubert-Zsilavesz M, Gerlach FM, Harder S, van den Akker M, Schubert I, Muth C.
Evidence-Based Decision Support for a Structured Care Program on Polypharmacy in Multimorbidity: A Guideline Upgrade Based on a Realist Synthesis. Journal of Personalized Medicine 2022; 12(1): 69

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Schubert I für die Leitliniengruppe Hessen.
Multimedikation in der Hausarztpraxis. KV H aktuell 2021; 2: 4-15

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