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Verordnungsweise von Opioiden

>Janssen Cilag GmbH

PharmakotherapieVersorgungsverläufe

Ziele der Unter­suchung zur Verordnungs­weise von Opioiden auf der Basis der Versicherten­stichprobe AOK Hessen/KV Hessen waren die Schätzung einer 1 Jahres-Behandlungs­prävalenz für Opioide gesamt und nach Wirkstoff­gruppen für das Jahr 2000. Eine Darstellung der zeitlichen Entwicklung der Behandlungs­prävalenz und Verordnungs­weise für die Jahre 1998-2001, die Beschreibung unterschiedlicher Gruppen von Opioid­empfängern (Tumor­patienten, Patienten ohne Tumor mit chronischer Schmerz­therapie, Therapie­beginner, chronisch Behandelte) hinsichtlich der Art der verordneten Arzneimittel und der Verordnungs­intensität.

Die Auswertungen zeigen, dass die Opioid­therapie im wesentlichen von Allgemein­medizinerinnen und -medizinern durchgeführt wird. Zwischen 1998 und 2001 lässt sich eine deutliche Zunahme der Verordnungs­intensität (DDD je Patient) beobachten. In der chronischen Schmerz­therapie werden nur bei rund einem Drittel der Opioid­empfänger die empfohlenen retardierten oder extra lang ­wirkenden Präparate eingesetzt. Im Hinblick auf den Versorgungs­grad von Tumor­patienten zeigte sich im letzten Lebensjahr ein deutlicher Anstieg in der Behandlungs­prävalenz. Ob jedoch damit eine ausreichende Schmerz­therapie gewährleistet ist, kann nicht abschließend beurteilt werden.

Aus den Daten der Studie wird deutlich, dass die Opioide heute nicht nur bei Tumor­schmerzen verordnet werden: Nur 12 % der Opioid­empfängerinnen und -empfänger hatten eine Tumor­diagnose; ca. die Hälfte der Empfänger von Opioiden der WHO-Stufe 3 hatte andere als Tumor­schmerzen. Die auf den Verordnungs­statistiken des Arzneimittel­index beruhenden Schätzungen müssen somit korrigiert werden.

Laufzeit: 2002–2003
Projektpartner: Prof. Dr. L. Radbruch (Klinik für Palliativmedizin Uniklinik Bonn) | Prof. Dr. R. Sabatowski (Schmerzcentrum, Uniklinik Dresden)
Methoden: Statistische Analysen
Themen: Pharmakotherapie, Versorgungsverläufe
Daten: GKV-Routinedaten

PMV-Publikation

Schubert I, Ihle P, Sabatowski R.
Increase in opiate prescription in Germany between 2000 and 2010 – a study based on insurance data. Deutsches Ärzteblatt 2013; 110: 45-51

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